
Richard von Rheinbaben, der Betreiber des Tennis- und Padel-Zentrums in Starnberg, hat ein drängendes Problem identifiziert: Auf seiner Anlage fallen jährlich rund 20.000 gebrauchte Bälle an – das entspricht etwa einer Tonne Abfall. Bundesweit summiert sich dieser Müllberg auf bis zu 2.000 Tonnen pro Jahr.
News Deutschland | Von Christian Bonk
Während das Thema bisher wenig Beachtung fand, nimmt die Tennisbranche nun verstärkt buchstäblich „den Ball auf“. Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) hat bereits einen Stab für Tennisball-Recycling gegründet, und auch der Bayerische Tennisverband (BTV) unterstützt entsprechende Initiativen. In Starnberg wird nun gehandelt: Im Januar bietet die Tennis- und Padel-Anlage Starnberg Vereinen und Betreibern an, gebrauchte Bälle kostenlos am jeweiligen Standort abzuholen und sie einer niederländischen Recyclingfirma namens Renewaball zuzuführen. Voraussetzung ist eine Mindestmenge von 1.000 Bällen pro Abholort. Geringere Ballmengen müssten interessierte Vereine selbst in Starnberg abgeben, um sie dem Recycling zuzuführen.
Recycling im Fokus: Zusammenarbeit über Vereinsgrenzen hinaus
Die Aktion hat bereits erste Unterstützer gefunden. So wollen die Tennisfreunde Fürstenfeldbruck nicht nur teilnehmen, sondern auch andere Vereine im Landkreis mobilisieren. Gemeinsam mit dem Starnberger Betreiber wird über eine künftige, zentrale Sammelstelle diskutiert. Renewaball, das verantwortliche Unternehmen, hat eine funktionierende Lösung entwickelt: Nach dem Schreddern der gebrauchten Bälle wird das Gummigranulat und der Filz weiterverarbeitet. Zwar enthalten die neuen Bälle bislang nur einen Teil recyceltes Material, doch die Firma arbeitet daran, diesen Anteil künftig zu erhöhen.
Akzeptanz der recycelten Bälle noch gemischt
In Starnberg können Spieler bereits die recycelten Bälle testen. Die Meinungen sind gemischt: Während Padel-Spieler begeistert sind, zeigen sich einige Tennisspieler noch skeptisch. Doch der Betreiber bleibt optimistisch: „Unser Chefcoach bevorzugt die recycelten Bälle sogar gegenüber neuen. „Mit Aktionen wie dieser wird ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Sport gemacht – und hoffentlich Nachahmer gefunden. Interessierte Vereine können sich direkt an das Tennis & Padel Center Starnberg wenden.
Für interessierte Clubs gelten folgende Fristen:
Mehr ab 1.000 Bälle werden am 30. Januar abgeholt, die Anlieferung von weniger als 1000 Bällen auf der Anlage des Tennis- und Padel-Zentrums in Starnberg ist bis zum 30. Januar unter vorheriger Anmeldung möglich.