Padel-Handbuch vom Wörthsee

Starnberger Merkur vom 8. Oktober 2024, Artikel: Michèle Kirner, Foto: padeleros.de

Buchvorstellung mit Training: Christian Bonk mit Padel-Legende Hernan Flores, Alberto de Vicente Chico, Andreas Ehstand und Arndt Schmidtmayer (v.l.).

Wörthsee – Was kommt heraus, wenn man Tennis und Squash kombiniert? Die Antwort lautet: Padel. Der Sport begeistert weltweit immer mehr Fans. In Deutschland mausert sich das Spiel, bei dem der Ball von Schläger zu Schläger über das Netz und gegen die Wände flitzt, ebenfalls zum Erfolgsmodell. Für Christian Bonk (56) aus Wörthsee war Padel mehr als nur eine zufällige Entdeckung – es wurde zu einer Leidenschaft, die ihn nicht mehr losließ. Nun hat der Journalist und Autor seine Begeisterung in dem Buch „Faszination Padel: Ausrüstung – Technik – Taktik – Regeln“ in Worte gefasst.

Eigentlich drehte sich auf der beruflichen Veranstaltung vor zehn Jahren in Barcelona alles um den Skiausrüster Rossignol. Doch es waren die direkt neben den Skiern platzierten Padel-Schläger, die den begeisterten Tennisspieler magisch anzogen. Kaum hatte Bonk den Schläger in der Hand, stand er auch schon auf dem angrenzenden Padel Court und jagte seine ersten Bälle über das Netz. Seitdem ist er dem Sport treu geblieben. Und damit ist der Wörthseer längst nicht allein: Auch Sportgrößen wie Jürgen Klopp, Manuel Neuer oder Hansi Flick sind dem Padel-Fieber verfallen. Ebenso Tennisgrößen wie Rafael Nadal, Tommy Haas und Patrick Rafter.

Der Unterschied zum Tennis liegt vor allem im kleineren Spielfeld, dem kürzeren Schläger mit Schaumstoffkern und den Glaswänden, die – wie beim Squash – aktiv ins Spiel einbezogen werden. Der Ball sieht aus wie ein Tennisball, ist aber oft ein wenig langsamer, was die Ballwechsel verlängert und noch spannender macht, erklärt Bonk. Das Doppelspiel bringt zudem eine kommunikative Komponente ins Spiel. „Eine wunderbare Abwandlung vom Tennis“, nennt der Autor den Trendsport und beschreibt Padel auch als „Einstiegsdroge, um später zum Tennis zu wechseln“. Oder als gelenkschonende Variante, wenn das Alter in manchen Körperteilen seine Spuren hinterlassen hat.

Padel selbst entstand genauso zufällig, wie es Bonk entdeckte, beschreibt er in seinem Buch. 1969 wollte Tennisfan Enrique Corcuera auf seinem Grundstück in Acapulco einen Tennisplatz bauen, musste aber aus Platzgründen improvisieren und errichtete den Court zwischen festen Mauern – und schon war der erste Padelplatz der Welt geboren. Eine Notlösung, die in den 1970er- und 1980er-Jahren zunächst in Argentinien und Spanien zu einer massentauglichen Breitensportart wurde.

„Eine wunderbare Abwandlung vom Tennis.“
Christian Bonk über die Sportart Padel

Aktuell hinkt Deutschland mit rund 500 Padelplätzen den meisten anderen europäischen Ländern deutlich hinterher. Zum Vergleich: In Spanien fliegen die Bälle auf 20 000 Courts über das Netz, und selbst im kleinen Belgien gibt es bereits 1500 Plätze. Und im Landkreis Starnberg tut sich was: In Herrsching gibt es drei Plätze, in Starnberg können die Spieler auf fünf Courts den Schläger schwingen. Mit seinem neuen Ratgeber knüpft Bonk direkt an seinen Blog auf www-padeleros.de an, den er wöchentlich mit Tipps, Hintergrundwissen und News rund um den Trendsport füttert. Der Erfolg von Padel liegt laut Bonk auch darin, dass Spaß und Gesellschaft stets mit von der Partie, oft sogar primäres Ziel sind.

In seinem Buch gibt er gemeinsam mit dem aus dem Tennis bekannten Sportwissenschaftler und Lehrer Andreas Ehstand Einblicke in die Welt des Spiels: von präziser Technik bis hin zu ausgefeilter Taktik. Neben Hintergrundgeschichten und Interviews mit Profis enthält der Ratgeber ein Grußwort und globale Unterstützung von Star-Trainer Hernan Flores und einen Gastbeitrag von Steffi Steible, der Geschäftsführerin des Deutschen Padel Verbands. Und ein zweites Buch ist gerade in der Produktion: Im Frühsommer 2025 soll das „fachlich fundierte Trainings- und Lehrbuch“ von ihm und Andreas Ehstand erscheinen, kündigt Bonk an. Bis dahin sammelt der Autor fleißig weiter Erfahrungen „mit seinen vielen tollen neuen Padelbekanntschaften“ – direkt auf, aber auch mit viel Freude neben dem Feld.

https://www.merkur.de/lokales/starnberg/woerthsee-ort29717/padel-handbuch-vom-woerthsee-93342319.html

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